Von Palermo bei teils heftigem Wind und Seegang nur knappe 200 sm weitergesegelt landen wir in einer komplett anderen Welt – in Tunis.
Wie freundlich die Leute hier sind. Ganz besonders Milena wird hemmungslos von Menschen allen Alters geknuddelt und geküsst. Man muss sie regelrecht beschützen. Erledigungen aller Art laufen mit Bakschisch wie geschmiert, der Muezzin singt fünf Mal am Tag und nach einem kurzen Regenguss ist das Wetter wieder schön und warm.
Sogar die Männer tragen Jasminblüten-Sträußchen hinterm Ohr, die Cafes sind auch ohne Touristen nach Sonnenuntergang (Ramadan!) gut besucht, auf dem süßen Tee schwimmen Pinienkerne und Minzblättchen.
Liebevolle Schnitzereien und Schmiedearbeiten zieren viele Bauwerke.
Die Gerüche und der Abfall v.a. im zentralen Markt sind allerdings gewöhnungsbedürftig – gelebte arabische Hygienevorstellungen…
Wolfgang gönnt sich einen Friseurbesuch. Der Laden ist von außen sofort an dem Wäscheständer am Straßenrand erkennbar, auf dem 5 Handtücher trocknen. Die beiden anderen hat der Barbier, wie wir dann feststellen, gerade im Salon in Gebrauch – erst bei dem Herren, dem er Bart-, Nasenhaare und Augenbrauen stutzt, dann bei unserem Käptn.
Der Meister schnippelt schnell und gut, während auch der Rest der Familie in seinem hübsch gekachelten Atelier sitzt und ihm genau auf die Finger schaut.
(Carina)