Die letzte Etappe der GALEB in Konvoi war noch einmal spannend. Etwas mehr als acht Tage waren wir seit Horta wieder auf See, wobei eine der beiden Maschinen einen großen Teil der Zeit mitgeholfen hat, damit sich die Geschwindigkeit der vier Boote nicht zu sehr unterscheidet. Jeder hatte auf dem letzten Teilstück mit unterschiedlichen Problemen zu schaffen, die aber alle gelöst werden konnten:
Manfred (DK1LAR) auf LA ROSSA hat dank einer durchgescheuerten Leine sein Großsegel unverändert im ersten Reff lassen müssen.
Unser Haudegen Rudi (DH3PP) auf NIEJE LEEV hatte Wassereinbruch im Maschinenraum – konnte aber das Leck im Auspuff lokalisieren und notdürftig abdichten.
Volker (C56DL) auf SUNJET verlor sein Toplicht und musste wegen Wasser im Motoröl auf hoher See einen Ölwechsel machen – bei den Platzverhältnissen auf seinem Boot wäre so etwas selbst im Trockendock ein Kunststück.
Auf der GALEB haben wir die Küste Portugals bei Cap Vincente erreicht ohne weiteren Zwischenfall. Die ganzen 850 sm idealer achterlicher Wind, so dass wir die Sturmfock und den gerefften Blister praktisch voll nutzen konnten. Doch fast hätten wir uns zu früh gefreut, denn kurz nach zehn Uhr UTC haben wir uns mit der stehenden Bb-Schraube in einem Fischernetz verfangen. Die Dinger sind zwar mit Fähnchen markiert, aber nachts hat man keine Chance, die Falle zu erkennen und wir sind prompt reingetappt. Alle Versuche, der Leine mit Bootshaken und Brotmesser beizukommen sind wegen des Seegangs und des hohen Kräfte im Seil gescheitert. Also blieb nichts anderes übrig, als mit Trockenanzug, Taucherbrille und Taschenlampe ins kühle Nass zu springen. Nach zwanzig Minuten harten Kampfes mit den Elementen war das Problem gelöst und der Käptn durchgefroren – der Anzug hat seinen Namen nicht verdient – oder mein Hals ist so viel dünner geworden, dass die Dicht-Manschette ihre Funktion nicht mehr erfüllen kann. Zum Glück haben wir eine heiße Dusche an Bord, so dass ich schon bald frisch geschniegelt den heißen Tee schlürfen konnte, den Carina mir gebraut hat.
Am Morgen des 11.6.2009 lief der Konvoi gegen den Strom ins Fahrwasser bei Cap Santa Maria ein. Eine gute Stunde folgen wir der Rinne quer durch das Wattengebiet bei Niedrigwasser. Auf den zartgrünen Watten tummeln sich Menschen beim Muscheln sammeln. Kleine Boote sind trocken gefallen und säumen das Ufer – überall sitzen und fliegen Vogelschwärme. Das Wetter ist sommerlich – herrlich warm und sonnig. Nach den kühlen Azoren eine Wohltat.
Der Anker aller vier Boote fällt vor den Markthallen in Olhao.
Geschafft!
(Wolfgang)
Hallo ihr Lieben,
so ein heisse Dusche kann doch richtig klasse sein :-). Ich kann das durchaus nachfühlen, auch wenn ich das Problem mit dem *Trockenanzug* hier nicht habe.
Ganz liebe Grüße aus dem (heute sehr schönen) München.
Marianne
hallo ihr galeber,
toll wie ihr das immer wieder
schafft. mit diesen gemeisterten
erfahrungen könntet ihr eigentlich schon die nächste
reise planen.
nochmals problemlose heimreise
ins sonnige bayern wünscht euch
die bärbel
ahoi Galeb
schön, dass bei euch diesmal fast alles gut gegangen ist. Wir freuen uns. Lasst mal von euch hören, wie es da so ist. Wir kommen evtl. nach.
Alles Gute, Ernst und Maria.
Ahoj an die GALEB – Klasse, wie ihr alles gemacht habt und wenig bleibt zu wünschen nun, mit Ausnahme eines ruhigen Schlafes, ohne Wache, Seegkrankheit und … ohne Karaokee-Gegröle bis 2 Uhr morgens 30m vom Schiff entfernt 🙂
Bis bald in der Heimat
Günter + Sonja
ähhh – wurde von der Rechtschreibaufsicht darauf hingewiesen, daß man Seekrankheit natürlich ohne „g“ schreibt…
Na dann erlaube ich mir jetzt endlich die finale Freude, dass letztendlich alles gut gegangen ist und dass wir Euch wieder auf dem Festland begrüßen dürfen, und dass Daumen drücken sich gelohnt hat. Freue mich schon so sehr, Euch wieder hier in Deutschland zu begegnen. Meine finale Hochachtung für das, was Ihr gemeistert habt, dürft Ihr auch jetzt schon entgegen nehmen. Ganz liebe Grüße von Michi
Herzlich willkommen in der „restlichen Welt“, dem Flecken, der sich München und Heimat nennt. Hoffentlich werdet Ihr endgültig wieder zu Landratten mutieren!! Ich freue mich sehr auf Euch. Bis ganz bald und liebe Grüße von Tante Hildegard
Hallo an die Rückkehrer, habe schon fast keine Daumen mehr, sie zeigen deutliche Verschleißerscheinungen! Allen Galebern eine glückliche Heimkehr und ein möglichst schonendes Wiedereingewöhnen. Ihr wie wir werden nun an gewissen Entzugserscheinungen arbeiten müssen … Einen guten Start in der Heimat wünscht herzlich Karin Rettig