Die GALEB ist wieder unterwegs mit Wolfgang und seiner Crew Klaus, Andi, Flo, Sebastian und Felix. In Porto Colom auf Mallorca verstauen wir Gepäck an Bord und bunkern Proviant.
Schon am nächsten Tag geht es los, um günstigen Wind für die Passage nach Sardinien nutzen zu können.
Hinter der Abschattung von Mallorca war segeln noch etwas zäh, weshalb ich die Chance gleich genutzt habe, die Logge frei zu kratzen, wo sich in kurzer Zeit Seepocken ansiedeln und das vierflügelige Rädchen blockieren.
Allein mit dem Finger war nix auszurichten, also mit einem Holzstäbchen rein gepuhlt – das bricht gleich ab und bei dem Versuch das Rädchen wieder frei zu bekommen, bricht auch gleich noch ein Flügelchen ab – Mist! Immerhin wird die Geschwindigkeit jenseits von 4 Knoten doch noch angezeigt.
Nachmittags versuchen wir unser Abendessen an die Angel zu bekommen. Nach kurzer Zeit beißt auch ein Fisch. Die Freude währt nur kurz, denn er taucht mit samt dem Köder ab.
Also frickel ich einen nagelneue Oktopusattrappe an die Leine. Es dauert keine Viertelstunde, bis wieder einer anbeißt. Nach kurzem aber heftigem Kampf kapituliert die 1mm dicke Angelleine und unser Opfer verschwindet in der Tiefe. Nach seiner Kraft zu schließen, hätte uns dieses Tier wohl eine Woche lang ernährt.
Bei bestem Wind um 18kt aus NW kommen wir unter Blister prima voran. Ständig zwischen 7-8 kt Fahrt und leicht achterliche Welle, die allerdings langsam unangenehm hoch wird.
Die Nachtwachen haben eigentlich nicht viel zu tun, bis etwa 2 Uhr der Blister kurz einfällt und sich dabei so unglücklich in der Saling verhängt, dass er sofort in Fetzen geht. Die Bergung hat sich einigermaßen schwierig gestaltet, weil die stabile Segelkante, fest eingeklemmt, nur noch frei geschnitten werden konnte. Nach einer halben Stunde nächtlicher Arbeit konnten wir endlich unter vollen Segeln weiter den herrlichen Wind nutzen.
Wir sausen wunderbar übers Wasser doch knapp 100 Meilen vor Landfall (ca. 14:00) ist der Wind wie ausgeschaltet – so ähnlich hat es unser Wetterbericht tatsächlich angekündigt – aber man hofft ja doch immer. Nun laufen wir bei gemütlicher Badesee unter Motor. Der Kühlschrank ist kalt, frisches Wasser ist bereitet und die Mannschaft ist frisch geputzt. Nur Flo hatte Pech und ihn quält der schmerzhafte Kontakt mit einer Qualle am Arm.
Wie immer ist hier was geboten – aber sonst ist alles prima an Bord
(Wolfgang)