Das Glück des Ahnungslosen (30.9.2014)

Heute Nachmittag prasseln plötzlich massenhaft SMS- und Sprach-Nachrichten auf diverse Mobiltelefone an Bord. Beim Rückrufen erfahre ich, dass meine Geldbörse gestern in Zadar gefunden worden sei. Bis dahin war meine Welt noch in Ordnung gewesen, denn glücklicherweise hatte ich bis dahin von deren Verlust noch nichts mit bekommen. Aufgrund der Mitgliedskarte des BLV (Bayrischer Luftsportverband) in meinem Geldbeutel, bekam meine Frau von dort die sehr zurückhaltende Information über die mögliche Tatsache eben dieses Verlusts. Ein gewisser Dragan, zu erreichen unter einer kroatischen Telefonnummer, lies wissen, dass sein Neffe meine Geldbörse gefunden hätte und diese gerne zurückgeben wolle.

Wir waren an diesem Tag bereits von Zadar aus nach Muline auf der Insel Ugljan gesegelt und in einer sehr schönen Bucht mit Sandstrand vor Anker gegangen. Mit Dragan verabredete ich umgehend ein Treffen für den nächsten Tag am Fähranleger in Zadar, denn vom Ort Preko auf Ugljan gibt es eine gute Fährverbindung dort hin. Unser Skipper hatte sich zufällig für den kommenden Tag mit Peter Willenbücher – einem Saison-Ugljaner – verabredet, um sich nach möglichen neuen Liegeplätzen für die GALEB auf der Insel umzusehen. Dank Peter löste sich so mein Transportproblem von Muline nach Preko und zurück wie von Geisterhand.

Der Rest der Geschichte erzählt sich fast von alleine. Ein zwar kurzes aber sehr herzliches persönliches Kennenlernen mit dem Finder und dessen Onkel Dragan. Schnelles Photo Shooting. Übergabe der Geldbörse. Ausgiebig Dankeschön sagen. Das Taschengeld des jungen ehrlichen Finders durch einen Finderlohn aufbessern. Und schon war alles wieder vorbei.

Dragan + Neffe

Dragan ist übrigens in Kempten aufgewachsen und hat dort nach der Schule Schreiner gelernt. Jetzt lebt er mit Frau und Kindern in Zadar und vermisst das Allgäu, die Schneewinter und das Snowboarden.

Und beinahe hätte ich es vergessen. Ganz wichtig: Entwarnung in Richtung Heimat senden, damit sich alle Nerven wieder entspannen können.

Diese Geschichte hat also ein gutes Ende gefunden.

Glückskind Dieter

Das schönste daran ist für mich, dass sich das Vorurteil „Die Welt wird immer schlechter“ wieder einmal nicht bestätigt hat.

Die Guten und ehrlichen sterben eben nicht aus. Man muss sie auch nicht suchen. Sie begegnen uns alltäglich. Offensichtlich sind unsere Sensoren durch die Medien stark dejustiert.

(Dieter)

 

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