So langsam fühlen wir uns in Barbados schon heimisch. Auch ein kaputtes Funkgerät bringt Menschen einander näher. Einerseits dadurch, dass man in diversen Elektroläden mit netten, lustigen, interessanten bis wunderlichen Menschen zusammentrifft.
Andererseits dadurch, dass derartige Besorgungen nicht an einem einzigen Tag zu erledigen sind und daher auch den flüchtigsten Seefahrer zum Bleiben einladen.
Einzelne Crewmitglieder unterzogen auch das Nachtleben auf der Insel einer eingehenden Studie. Schwerpunkt ist hier der St. Lawrence Gap, eine Ansammlung von Lokalen, Bars und Diskotheken, die sowohl von Touristen als auch Einheimischen, den Bajans, lebhaft frequentiert wird.
Andere Crewmitglieder erforschen die Insel eher bei Tag und bestaunten Steilküsten, Botanik, Zuckerrohrplantagen sowie Zucker- und Rumherstellung. Moritz erweist sich dabei als sehr geschickt, das Gesehene an Bord mit etwas Zuckerrohr als Ausgangsbasis zu reproduzieren und fügt so seiner Gourmet-Karriere einen weiteren Meilenstein hinzu.
Durch Anregung Einheimischer motiviert fuhren wir zu Sylvester nach Holetown, 5 sm nördlich von Bridgetown um vom Wasser aus gleich mehrere phantastische, professionelle Feuerwerke zu bestaunen. Zuvor stellte unsere professionelle Kombüse ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und begeisterte die Crew mit einem kulinarischen 3-Gänge-Feuerwerk. Anschließend warfen wir uns im Landgang ins Getümmel auf den Strassen.
Immerhin, auch wenn das Funkgerät weiterhin kaputt bleibt, weil der japanische Hersteller ICOM nicht kooperiert, so ist doch ein nettes Souvenier aus Barbados unser Kühlschrank, der wieder richtig kühlt. Auch gut für den Champagner zu Sylvester.
Ich könnte noch viel vom Alltag in Bridgetown und der Carlisle Bay berichten, den täglichen Besorgungen, dem Schnorcheln an Schiffswracks, dem schneeweißen Sand und dem türkisblauen Wasser, aber ruhelose Kräfte drängen uns zum Aufbruch und so lichten wir unseren Anker in Richtung Tobago, 135 sm von hier.
Kräftiger Ostwind mit 30 Knoten bläst uns in weniger als 24 Stunden nach Tobago. Nachts sehen wir am Sternenhimmel Alpha Centauri und das Kreuz des Südens.
(Andreas)
Liebe Seefahrer – An dieser Stelle einmal einen General-Dank für die abwechslungsreichen aussagekräftigen Berichte und schön, dass wir nach einer kurzen Pause jetzt wieder von den spannenden Landausflügen, den beschaulichen Badetagen, den sonnenreichen Strandbesuchen und den sicher nicht zur Langeweile mahnenden Borderlebnissen, geschmückt mit einigen Bildern sehen und hören.
Sonja und ich wünschen Euch noch viele schöne und lange in Eurer Erinnerung bleibenden Eindrücke in diesem herrlichen Teil der Welt.
Ich möchte mich dem General-Dank anschließen, wenn auch sehr verspätet. Auch wenn es Wolfgang so manche Streßgedanken gekostet hat, in der aufwändigen Vorbereitungsphase der Reise auch noch für eine neue Homepage zu sorgen: Für uns Daheimgebliebene ist es ein großartiges Geschenk, auf diese Weise mit Euch reisen zu können und mit Euch verbunden zu sein. Danke und viele Grüße von Michi