Waschen auf Grenada

Waschen auf Grenada gestaltet sich glücklicherweise völlig anders als in Palermo.
Man nehme: die gesamte Wäsche, die das Waschen benötigt, packe sie in Säcke und gebe sie dem freundlichen Mann an der Pier, der nach der Laundry fragt.
Wenige Stunden später bringt er sie gewaschen, sauber duftend, trocken, gebügelt und gelegt zurück und man muss sie nur noch selber einräumen. Genial!

(Carina)

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Tobago -> Grenada

Eigentlich war der Aufenthalt in Tobago viel zu kurz. Gerade eben hatte ich angefangen etwas Urlaub zu machen: den Surfwind ausnutzen, das Riff beschnorcheln, grooooßen Gefallen am Kitesurfen entwickeln u.v.m.

Doch unsere Crewerweiterung will natürlich den Heimflug dereinst planmäßig antreten und zuvor noch weitere Orte der Karibik erkunden. Hilft also nix – wir müssen los. Abermals unsinnigen Behördenkram in Scarborough erledigen. Zum Glück konnte ich dem Uniformträger schon beim Einklarieren verklickern, dass ich nicht mit der kompletten 7-köpfigen Crew anreisen werde, nur damit er die Passfotos mit den echten Visagen vergleichen kann – er ließ sich immerhin auf zwei Köpfe runterhandeln.

Nach Mitternacht hieß es „Anker auf“ in Tobago bei kaum nutzbarem Wind aber herrlich klarem Vollmond. Nach knapp zwei Stunden Motorhilfe, die wir für Kühlschrank und Wassererzeugung sowieso manchmal brauchen, hatte das Schlagen des Riggs ein Ende und der Wind frischte auf. So ging es unter vollen Segeln und halbem Wind mit bis 7-8kt Fahrt flott voran.

Wohl zu der halben Nacht holte mich der Wachhabende aus der Koje, denn es kam ihm spanisch vor, dass uns ein gut beleuchtetes Boot schon geraume Zeit verfolgte. Kaum an Deck blinkte mich von dort eine Taschenlampe nervös an. Unsere Fahrt nahm stark ab bei gleichzeitig immer nördlicherem Kurs. Ein Blick achteraus machte klar, dass wir einen kapitalen Fischer gefangen hatten – eine Leine lag in einer Schlaufe um unser steuerbordseitiges Ruderblatt und der arme Kutter hing seit knapp einer Meile in unserem Schlepp. Was uns mit der Angel bislang verwehrt wurde, haben wir nun mit dem Ruder geschafft. Mir ist nur noch nicht ganz klar, wer nun eigentlich wen gefangen hat?

Der verzweifelte Fischer rief uns einige Dinge herüber, die wir zum Glück nicht verstanden – Carina kappte die Leine mit dem Brotmesser durch zwei beherzte Schnitte und ich befreite unser beigedrehtes Boot von den Resten der Beute mit Schnorchel und Tauchlampe unter Wasser.

Der letzte Teil der Etappe bis Mittag verlief bei idealen Bedingungen recht zügig, so dass wir uns den Luxus gönnten, bis in den Hafen hinein zu segeln um dann in der neuen Marina bei George’s Town auf Grenada längsseits zu gehen. Klar könnten wir uns an den Anker hängen, aber zumindest die Wäscheberge im Keller fordern diesmal die teure Variante.

(Wolfgang)

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Tobago

Das erste was bei der Ankunft in Tobago auffällt, ist das saftige Grün, in dem die ganze Insel erscheint. Und tatsächlich, hier gibt es einen Regenwald, der einen nennenswerten Teil der Insel bedeckt und zum Glück bereits seit dem 18. Jahrhundert unter Naturschutz steht.

http://www.fotoreiseberichte.de/t&t/t&t_mainridge.htm

Nachdem wir bereits in Italien aber auch hier mit teuren aber nur bedingt kompetenten ‚Guides‘ und ballastartigem Tourenpublikum unsere Erfahrungen gemacht haben, haben wir uns inzwischen selbst weiterqualifiziert und verzichten gelegentlich auf die eindringlichen, aber nicht wirklich bestechenden Angebote der professionellen Guides. Zumal wir ja unseren Spezialguide für Individual- und Survivalprogramme, Thomas und unseren Captain und Guide-Joker Wolfgang dabeihaben.

So funktionierten wir unser Dinghy kurzerhand zum Schnochel-Ausflugsboot ohne Glasboden um und kämpften uns damit gegen Wind und Wellen zum Bucco-Riff um Seite an Seite mit den Ausflugsbooten die Schönheit der Unterwasserwelt sogar ohne Zeitbegrenzumg zu bestaunen. Formenvielfalt, bunte Korallenfische, aber auch Rochen, die gut versteckt im Sand ausharren sind der Mühe Lohn.

Unsere Survivalguides Thomas und Wolfgang haben auch im Regenwald ihre Qualifikation unter Beweis gestellt. Die phantastische Vegetation und Atmosphäre dieser Landschaft tröstet leicht darüber hinweg, dass sich Tiere eher gut zu verstecken wussten. Bis auf die Mücken, die sich aber an den autan-gewürzten Expeditionsteilnehmern die Stechrüssel verbogen.

Auch dass er den Namen ‚Regenwald‘ verdient, hat derselbe uns zwischendurch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Logistik, eine 7-köpfige Gruppe quer auf dem Landweg über die Insel zu transportieren hat Wolfgang durch simples Herbeiwünschen geeigneter Vehikel im hintersten Winkel spielend in den Griff bekommen.

(Andreas)

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Neujahr

So langsam fühlen wir uns in Barbados schon heimisch. Auch ein kaputtes Funkgerät bringt Menschen einander näher. Einerseits dadurch, dass man in diversen Elektroläden mit netten, lustigen, interessanten bis wunderlichen Menschen zusammentrifft.

Andererseits dadurch, dass derartige Besorgungen nicht an einem einzigen Tag zu erledigen sind und daher auch den flüchtigsten Seefahrer zum Bleiben einladen.

Einzelne Crewmitglieder unterzogen auch das Nachtleben auf der Insel einer eingehenden Studie. Schwerpunkt ist hier der St. Lawrence Gap, eine Ansammlung von Lokalen, Bars und Diskotheken, die sowohl von Touristen als auch Einheimischen, den Bajans, lebhaft frequentiert wird.

Andere Crewmitglieder erforschen die Insel eher bei Tag und bestaunten Steilküsten, Botanik, Zuckerrohrplantagen sowie Zucker- und Rumherstellung. Moritz erweist sich dabei als sehr geschickt, das Gesehene an Bord mit etwas Zuckerrohr als Ausgangsbasis zu reproduzieren und fügt so seiner Gourmet-Karriere einen weiteren Meilenstein hinzu.

Durch Anregung Einheimischer motiviert fuhren wir zu Sylvester nach Holetown, 5 sm nördlich von Bridgetown um vom Wasser aus gleich mehrere phantastische, professionelle Feuerwerke zu bestaunen. Zuvor stellte unsere professionelle Kombüse ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und begeisterte die Crew mit einem kulinarischen 3-Gänge-Feuerwerk. Anschließend warfen wir uns im Landgang ins Getümmel auf den Strassen.

Immerhin, auch wenn das Funkgerät weiterhin kaputt bleibt, weil der japanische Hersteller ICOM nicht kooperiert, so ist doch ein nettes Souvenier aus Barbados unser Kühlschrank, der wieder richtig kühlt. Auch gut für den Champagner zu Sylvester.

Ich könnte noch viel vom Alltag in Bridgetown und der Carlisle Bay berichten, den täglichen Besorgungen, dem Schnorcheln an Schiffswracks, dem schneeweißen Sand und dem türkisblauen Wasser, aber ruhelose Kräfte drängen uns zum Aufbruch und so lichten wir unseren Anker in Richtung Tobago, 135 sm von hier.

Kräftiger Ostwind mit 30 Knoten bläst uns in weniger als 24 Stunden nach Tobago. Nachts sehen wir am Sternenhimmel Alpha Centauri und das Kreuz des Südens.

(Andreas)

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Transatlantik

Geschafft!! Nach genau 2 Wochen Atlantik und über 2000 zurückgelegten –Seemeilen sind wir endlich am ersehnten Ziel angekommen. Eigentlich verlief die Überfahrt sehr problemlos, dank gutem Wind, nur am Anfang haben Moritz, Carina und ich den ein oder anderen Eimer gefüllt. Unsere Tage verliefen sehr beschaulich in der Gegenwart des Meeres, ein paar Delphinen und fliegenden Fischen, die wir immer wieder von unserem Deck zurück ins Wasser verfrachten mussten, manchmal sogar lebend. Hörbücher waren sehr gefragt und sonst hat die ganze Mannschaft sehr viel geschlafen und das nicht nur wegen der sehr müde machenden Anti-Seekrank-Pillen, die man auch als Schlaftabletten verkaufen könnte.

Zuerst hofften wir noch pünktlich zu Heilig Abend in Barbados zu sein, aber es wurde schnell klar, dass wir das nicht schaffen würden, also Weihnachten auf See. Wir haben unsere Fenster mit Tannenzweigen und ein paar Christbaumkugeln geschmückt und der Moritz hat in der Bordküche Plätzchen gebacken. Am 21.12. gab es eine schöne vorweihnachtliche Bescherung – unser Funkgerät quittierte den Dienst.

Die echte Bescherung wurde dann sehr nett, aber ziemlich ungewohnt weil es so warm war, aber das Meer hat sich Mühe gegeben etwas weihnachtlicher bei Windstärke 6 zu rauschen. Wir haben ein paar Kerzen angezündet und sonst eigentlich alles gemacht was man an Weihnachten halt so macht: Plätzchen essen, singen, übrigens keine Seemannslieder sondern echte deutsche Weihnachtslieder und (diesmal ziemlich wenige) Geschenke auspacken. Es wurde trotzdem danach ziemlich unübersichtlich im Boot.

Zum Ende der Fahrt hin wurden wir dann doch alle ein bisschen ungeduldig, aber irgendwann haben wir einen hellen Schimmer am Horizont gesehen und am nächsten Tag sind wir schon im türkisblauen Wasser geschwommen und am mehlweißen Strand von Barbados gelegen.

Wir wünschen Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein erfolgreiches 2009!

(Felix)

P.S: wir freuen uns sehr über Kommentare!

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Sal, Kap Verden

Eine funkelnagelneue gaaaanz lange Antenne hat der Kaptain am Boot montiert, so dass wir jetzt in alle Welt und hoffentlich auch nach hause funken können. Aber bis sie in Teneriffa ankam – das war ein Drama in mehreren Akten, für spanische Verhältnisse jedoch anscheinend ganz normal. Und so blieben wir also eine Woche länger als geplant in Teneriffa, und Eberhard fürchtete schon, seinen Flug von Sal (Kap Verden) am 6.Dezember zu verpassen. Am 28.11.2008 konnten wir endlich mit aufgepflanzter Antenne
von San Miguel ablegen. Tausend Seemeilen Atlantik vor uns – unser bisher längstes Stück. Zwei Tage wenig Wind – ob der Flieger doch ohne Eberhard…? Und dann richtig strammer Wind und entsprechende Welle die uns letztlich schon an Felix‘ Geburtstag am 4.Dezember auf Sal ankommen ließen.
Schon schön, wieder an Land zu sein, auch wenn sich dieses sehr karg und eher unromantisch präsentiert. Wolfgang nahm telefonisch Kontakt mit einem deutschen auf, der hier in Palmeira, Sal, den TransOcean-Stützpunkt leitet und dort Segler und Einheimische nach Kräften unterstützt. Dieser Kontakt erwies sich als wirklich segensreich, denn wir wurden von Carlos und seiner Frau Elisabeth so herzlich und offen aufgenommen, dass wir uns in Palmeira ganz schnell heimisch fühlten und durch sie einen Einblick
in das Leben der Dorfbevölkerung bekamen. Elisabeth und Carlos halfen uns bei den Behörden und Besorgungen, gingen mit uns Cap Verdisch essen, vermittelten Felix eine reizende Disco-Begleitung, wobei auch Milena begeistert in der Disco tanzte. Sie versorgten uns in ihrer Küche und erzählten uns die spannendsten Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Wahlheimat.
Nach drei Tagen kamen Andreas und Thomas, zwei bewährte Crewmitglieder, an Bord für die große Überfahrt, die am 11.12.2008 mit einem Zwischenstopp in Mindelo begann.
(Carina)

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Das grosse Lebensmittel-Chaos

Wie viele von Euch schon wissen, dauert es nicht mehr lange, bis wir die Atlantik-Überquerung starten. Darum gab es auf Teneriffa viel zu tun. Ein Grossteil der Arbeiten war das Lebensmittel-Bunkern. Und davon will ich jetzt erzählen: Es begann damit, dass wir uns überlegten, wie wir den Überblick über die Lebensmittel nicht verlieren.
Also fingen wir eine Stauliste an. Alles ausräumen, was da war, ich sagte Felix den Namen des Lebensmittels, die Menge, und ob es geöffnet oder geschlossen war, sowie das Haltbarkeitsdatum, und er tippte es in den Computer.
Das sieht dann ungefähr so aus:

Anzahl    Name          Geöffnet    Haltbarkeit
5         Schokolade        X         01.08.2009

Danach kam die Einkaufsliste an die Reihe. Dafür war Carina zuständig. Wir druckten die Vorratsliste aus und schrieben dahinter, wie viel noch fehlte, und das, was noch gar nicht auf dem Zettel stand, wurde unten hinzugefügt. Als dies fertig war, mussten wir zum Einkaufen, wozu sich der nahe liegende Mercadona – Supermarkt eignete. Er ist wirklich mordsmäßig groß, und wir bekamen so gut wie alles dort.
Nach dem Einkaufen schaute ich mir die Kassenzettel an. Sie waren zusammen ungefähr drei Meter lang. Aber am allerschlimmsten war das Chaos an Bord. Das ganze Cockpit voller Tüten. Zuletzt mussten wir noch alles irgendwo unterbringen, noch in den Computer einbuchen, und dann waren wir fertig. Fix und fertig…

Einige werden sich fragen, warum nicht in den Kapverden gebunkert haben, aber es ist wie wir schon erfahren haben, nicht gut zum Einkaufen.
Mittlerweile sind wir sehr froh, da es hier auf Sal tatsächlich kaum etwas gibt und das dafür irrsinnig teuer.

(Moritz)

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Teneriffa

Unser Aufenthalt in Teneriffa war sehr vielseitig, aber ich persönlich mag die schönen Seiten des Lebens am liebsten, also werde ich ein bisschen über unsere Freizeit schreiben. Ich wäre sehr froh wenn dies der längste Artikel wird, aber wir hatten auch sehr viel zu arbeiten, also ist es ungewiss. Nach dem eher kühlen Aufenthalt in Marokko, zeigte sich uns Teneriffa (im wahrsten Sinne des Wortes) von seiner sonnigen Seite. Um das schöne Wetter auszunutzen haben wir mit meinen Großeltern, die hier für 5 Wochen im Urlaub sind und unseren Gästen Günter und Sonja ein paar Tage am Strand verbracht, um unsere leider

etwas blasser gewordenen Rücken in der Sonne brutzeln lassen. Dort gab es zwischen Wasser-Ski und Banana-Boat auch vier Jet-Skis mit denen wir zweimal zwanzig Minuten mit ca. 60 km/h durchs Wasser gedüst sind. Es war einfach hammergeil! Ich kanns nur weiter empfehlen!

(Ich entschuldige mich bei den Erwachsenen, die diesen Artikel lesen für das Wort, doch das beschreibt es am Besten, außerdem drücke ich mich im Internet ja sonst ziemlich gewählt aus.) Sollte trotzdem jemand Grund zur Beschwerde haben, kann er das per E-Mail tun. Ansonsten haben wir noch drei Touren ins Teide-Gebiet gemacht, zwei davon mit mir. Der Teide ist mit über 3700m der höchste Berg in Teneriffa und damit auch in Spanien. Die Landschaft ist zwar schroff, karg und felsig, verströmt aber eine magische Schönheit, was vielleicht durch die Ruhe und Unberührtheit dort oben kommt. Bis auf ein paar Sträucher wächst nicht viel und die einzigen Tiere, die wir zu Gesicht bekamen waren ein paar Insekten, zwei Hunde und etwa 25cm lange Eidechsen, die wie Wolfgang feststellen musste ziemlich fest beißen können, wenn man ihnen ein Stück Brot hinhält.


Zwischendurch muss ich doch noch etwas Negatives hinzufügen und das ist der Massentourismus. Es war für mich nach Marokko ziemlich erschreckend wie viele Leute hierher gereist kommen. Es ist fast so schlimm wie in Mallorca. Sogar die Supermärkte haben nahezu deutsches Sortiment und das schöne Bild der Küstenlinien ist mit Betonklötzen zugebaut, was eine Folge des Tourismus ist. Nicht so schlimm ist es im Norden Teneriffas, den wir aufgrund eines Wetterumschwungs, der das Baden unmöglich machte, besucht haben. So sind wir mit grauen Regen über dem Autodach Richtung Santa Cruz gefahren. Auf dem Weg, der zuerst durch eine wunderschön ursprüngliche Berglandschaft führte haben wir Los Gigantes angeschaut. Riesige Felsen, die Küste hin über 300m senkrecht abfallen.

Ansonsten gab es viele Vorbereitungen für die Überfahrt, aber Das wird von der restlichen Crew noch erzählt.
Ach ja: Die Mandarinen schmecken auch hier ausgezeichnet.

(Felix)

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