Bei unserem ersten Abstecher in den Atlantik, nämlich von Tanger nach Mohammedia, hat er sich uns von einer eher hässlichen Seite gezeigt.
Wir hatten uns das so vorgestellt: wir setzen den Blister und segeln mit dem vom Wetterbericht versprochenen Nordwind einfach in unseren Zielhafen. Leider hat uns das Wetter aber enttäuscht. (Oder eher der Wetterbericht… Kann man dem Wetter Vorwürfe machen wegen falscher Hoffnungen? 🙂
Genug Philosophie. Die Welle kam von der Seite und schüttelte uns ordentlich durch, was natürlich zur Folge hatte dass Carina, Moritz, ich und teilweise auch Milena die ganze Strecke lang seekrank waren. An Wolfgang blieb also alles Seglerische hängen.
Endlich in der Marina angekommen bekamen wir einen schönen Liegeplatz doch wir durften nicht sofort Verschnaufen denn zuvor musste noch der in Marokko für jeden Hafen erforderliche Papierkram erledigt werden. Erfreulicherweise sind die Beamten – vergleichbar mit Tunesien – auch hier sehr menschlich und zuvorkommend. Man wird von jedem einzelnen in ein Schwätzchen verwickelt und manche fragen nach Süßigkeiten für ihre Kinder. (Milena konnte erfolgreich die letzte Packung Smarties verteidigen.)
Mittlerweile haben wir uns ganz gut eingelebt, da wir schon ein paar Tage in Mohammedia festsitzen. Immerhin wurde schon ein kleines Restaurant zur „Stammkneipe“ ernannt, wo man wirklich gut und preiswert essen kann. Der absolute Oberhammer dort sind die frisch gepressten Säfte!
Am Freitag unternahmen wir einen Ausflug nach Rabat mit der Bahn, was sich als unerwartet problemlos erwies, wenn man von den arabischen Anzeigetafeln absieht. In Rabat gönnte ich mir eine Art marokkanische Fischsemmel, die meinem Magen ungefähr so gut bekam wie ein Boxhieb von Muhammad Ali. An Sehenswürdigkeiten kamen uns eine schöne Stadtmauer und ein netter Garten mit (verhältnismäßig) sündhaft teuren Süßteilchen in die Quere.
Der Gesamteindruck der Stadt ist leider schon etwas europäisch und ganz gewiss kein Traum aus 1001 Nacht. Doch wir hoffen, dass sich das bei unserem nächsten Ausflug nach Marrakech ändert.
(Felix)