Abermals gerettet

Soeben konnte wieder einmal ein kleines Leben gerettet werden. Von der Flut offenbar überrascht, wurde ein Chamäleon weit hinaus ins Wasser getrieben. Zufällig kamen Werner und Wolfgang mit dem Beiboot vorbei und sahen das putzige Tierchen verzweifelt im salzigen Wasser paddeln. Ein schneller Griff und der Mini-Drachen war aus dem unpassenden Element gefischt – vor Fischen und Möwen gerettet.
In meiner Hand ging dem Reptilchen schnell die Luft aus – nein, es war nicht vom paddeln aus der Puste, sondern war so schlau, sich voll Luft zu pumpen, damit es sich wie unser Schlauchboot über Wasser halten kann. Sozusagen ein eingebauter Schwimmring. Wieder auf dem Trockenen ging das bunt beschuppte Bäuchlein wieder auf Normalgröße zurück. Wenn es bei mir nur auch so einfach wäre…

Zurück an Bord der GALEB haben sich unsere beiden Kleinsten schnell angefreundet. Mit seinen kleinen Krallen krabbelt unser Gast bedächtig auf Milena herum – offensichtlich zu beiderseitigem Vergnügen.


Die Entscheidung, den kleinen Kerl in seiner Heimat zu belassen fiel uns allen ziemlich schwer – aber letztlich wurde sie wahrscheinlich in seinem Sinne getroffen.


Der kleine Gefährte wurde auf der Insel Culatra in die Obhut von Jan gegeben, der sich bestens auskennt, da er seine Hütte und seinen Garten seit über zwanzig Jahren in der Bucht der Verdammten mit allen möglichen interessanten Einwohnern teilt.

(Wolfgang)

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Segel(n)

Die neuen Segel sind endlich angeschlagen. Da ging einiges an Vorarbeit voraus. Nachdem der erste Satz Segel viel zu groß war, kamen rechtzeitig zum Sommerurlaub eine neue Fock und ein neues Großsegel in Portugal an. Das Vorsegel war schnell montiert und macht eine gute Figur. Nur mit dem Großsegel gab es noch einigen Trödel. Die gelieferten Segellatten sind viel zu dünn und würden bei Bruch das schöne neue Segel durchbohren. An der Algarve kann man vielleicht Golfschläger in allen Qualitäten bekommen (hier reihen sich 30 dieser wasserfressenden Kunstlandschaften aneinander – wer so was braucht?) aber mit Segellatten schaut die Sache schlecht aus. Unser erster Versuch im Bonzenghetto Vilamoura war leider negativ – aber ich bekam eine Nummer aus Lagos, bei der ich sofort anrief. „Ich hab noch was rumliegen – aber ich bin nur noch bis übermorgen da“ war die Aussage des Segelmachers am anderen Ende der Funkstrecke. Also gleich weiter Richtung Westen – dummerweise nur mit Fock-Unterstützung und Maschine. Gleich am nächsten Morgen in der angenehmen Marina de Lagos kommt Hilfe in Form eines freundlichen Segelmachers mitsamt etlicher Meter Segellatten, die zwar immer noch nicht die ideale Dicke aufweisen, aber mit Hilfe von Reduzierhülsen in den Halterungen passend gemacht werden. Nach einigen schweißtreibenden Änderungen im Segel und dem korrekten Ablängen der Latten können wir endlich das Großsegel erstmals in voller Schönheit setzten – zunächst ohne Wind in der Marina. Vorliek und Unterliek lassen sich bis zum Anschlag durchsetzen – na hoffentlich schrumpft das Tuch in den nächsten Jahren noch ein bisschen.
Tags darauf geht es zur ersten Probefahrt entlang der schroffen Felsküste.

Der Segelgenuss war nur von kurzer Dauer, da nach wenigen Minuten unter vollen Segeln der Knoten im Großfall durchgeschlupft ist. Ich hatte ihn zu knapp geschürzt, um Millimeter zu schinden. Das Fall machte daraufhin seinem Namen alle Ehre – es fiel einfach in den Mast. Das Segel rauschte mit Getöse in den Lazybag. Abends in der Marina gab es das nette Geduldsspiel für zwei: „Fummel die Leine von der Mastspitze durch das fingergroße Loch über Deck“.

Ach ja – Lazybag: Das ist ein Stück Stoff, das am Großbaum befestigt wird, um das Segel bequem einpacken zu können. Unser Teil schaut schnittig aus, aber leider wird durch die knappe Formgebung achtern das Segelpacken zur Qual. Klassische Segel sind ziemlich dreieckig geschnitten – so wie sie alle Kinder dieser Welt intuitiv malen. Sowas würde perfekt in diesen „Faulsack“ passen – Kat-Segel haben sich jedoch weiter entwickelt und an der Hinterkante mehr Segelfläche ausgebildet. Diese Materialakkumulation braucht natürlich in gefaltetem Zustand mehr Raum. Ich fürchte, den müssen wir erst noch schaffen…


Ansonsten genießen wir unsere Zeit bei herrlichem Wetter und wunderbarer Landschaft, so dass sich niemand so recht aufraffen kann, endlich mal was für Webseite zu verfassen. Also bitte nehmt es als gutes Zeichen, wenn Ihr nix von uns hört…

(Wolfgang)

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Funkstille?

Seit über einer Woche ist die GALEB nun an der Algarve mit folgender Besatzung unterwegs: Wolfgang, Carina, Milena mit ihren Großeltern Guido und Hildegard sowie unser Generalmusikdirektor Werner.

Nach der relativ langen Funkstille unsererseits wird es höchste Zeit, ein Lebenszeichen zu senden, was mehrfach angemahnt wurde aus der Karibik und dem alten Europa.

Es geht uns prima – Urlaub vom Feinsten! Wir werden von zwei erfahrenden Köchinnen bekocht und zwischenzeitlich springt auch mal ein chinesisches oder portugiesisches Lokal ein, damit wir nicht zu viel Gewicht verlieren.

Die Sensation: an Bord gibt es außer selbstgemachtem Wasser diesmal sogar etwas Bier, Wein und Champagner – was mir (dem Verfasser = Guido) sehr entgegen kommt. Damit das klargestellt ist: das Schaukeln ist ursächlich durch Seegang bedingt! Die Stimmung an Bord ist ausgezeichnet, was kürzlich ein Bordliederabend mit Gitarrenbegleitung bei lauen Temperaturen noch unterstreicht. Alle weiteren Ereignisse überlasse ich meinen nachfolgenden Berichterstattern – demnächst auf dieser Seite.

(Guidio)

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Am Ende der Welt

…ist das Paradies – genauer gesagt die Südsee. Und ausgerechnet dort treiben sich derzeit unsere Freunde Bernhard und Christoph auf einem Segelboot herum. Das haben die zwei zwar schon öfter gemacht, aber bisher immer im Nahbereich der Heimat mit irgendwelchen Charteryachten. Diesmal ist es alles anders.

Der Skipper der GALEB hatte die Finger ein bisschen mit im Spiel, damit eine ungewöhnliche Synergie zu Stande kommen konnte – aber lest selbst auf der ganz frisch aktualisierten Blogseite der SY JULINI im Logbuch…

Fast gleichzeitig hat sich auch Cpt. Jack Sparrow mit seiner SUNJET wieder auf hohe See begeben und hat wie immer unglaubliche Geschichten zu erzählen – es lohnt sich ein Blick auf seine tolle Webseite.

Wir wünschen beiden Booten und ihrer Besatzung alles Gute auf der Reise.

(Wolfgang)

…ist das Paradies – genauer gesagt die Südsee. Und ausgerechnet dort treiben sich derzeit unsere Freunde Bernhard und Christooh auf einem Segelboot herum. Das haben sie zwar schon öfter gemacht, aber bisher immer im Nahbereich und mit irgendwelchen Charteryachten. Diesmal ist es etwas anderes. Der Skipper der GALEB hatte die Finger mit im Spiel, damit eine ungewöhnliche Synergie zu Stande kommen konnte – aber lest selbst auf der ganz frisch aktualisierten Blogseite der SY JULINI im Logbuch…
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Triumph der Aufrechten

€s ist vollbracht!
Unser neuer Maibaum wurde am 18.Mai 2010 aufgerichtet. Einzig Trachtler und Blaskapelle waren nicht vor Ort. Die ganze Werftmannschaft lief zusammen, um dem Spektakel beizuwohnen.


Viele Stunden der Vorbereitung stecken in dem 17m langen Alu-Spargel. Man glaubt kaum, wie viele Schräubchen, Poppnieten, Kabel, Seile und Gedöns an so einem Pfahl verbaut sind. Jedes Einzelteil mit viel Liebe angebracht.

So ein Blick in die Röhre ist nunmehr unmöglich und wird uns auch in aller Zukunft hoffentlich erspart bleiben.

Kurz oberhalb es Schwerpunkts wird der Mast an den Haken genommen. Mit Seilen an Top, Fuß und Salingen kann der Mast frei im Raum dirigiert werden. Mit dem ferrariroten Universalgerät, das auf den Namen Manitou hört, wird der Mast über das Deck gehievt.

Die Spannung im Mast blieb weitgehend konstant, während unsere eigene stetig mit seiner Annäherung an den Rumpf stieg.

Der Atem stockte allen, als der Kranfahrer beim Ausfahren des Teleskoparms plötzlich die erreichte Dienstgipfelhöhe signalisierte, obwohl zum Aufsetzen des Mastes auf den Mastfuß an Deck noch ein halber Meter fehlte. „Scheise!“ – hätte unser dänischer Liegeplatznachbar jetzt gesagt aber die Lösung fand sich noch rechtzeitig. Ein letztes unbeachtetes Gelenk an der vorderen Gabel des Krans war noch nicht auf Anschlag und konnte dann den Mast eine Handbreit über dem Deck zum Schweben bringen.

Nun noch flugs die Kabel durchfädeln – dann aufpflanzen. Wenn Wanten und Vorstag richtig gespannt sind, kann endlich unsere Spannung nachlassen.
Jetzt haben wir wieder ein richtiges Boot.

Große Erleichterung macht sich bei allen Beteiligten breit. Ein geselliger Grillabend mit unseren Liegeplatznachbarn zog sich lange in die Nacht…

Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Zulieferer und Helfer – besonders Herrn Schneider von Boattec der geduldig alle meine Wünsche ausgeführte und wirklich alles komplett vorbereitet hatte. Auch hat er dem französischen Mastbauer derart ins Heck getreten, dass die langen Verzögerungen sich nicht zum ernsthaften Problem auswuchsen.

Die GALEB kommt in den nächsten Tagen ins Wasser. Dann geht es hier an der wunderschönen Algarve zu nahe gelegenen Zielen.

(Wolfgang & Andi)

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Kultur

Unser Segelfreund Rudi von der NIEJE LEEV hat schon mehrmals einhand (also weitgehend alleine an Bord) den Globus umrundet. Aus den vergangenen Jahrzehnten kann er immer spannende Geschichten erzählen. An einem gemeinsamen fröhlichen Abend in Portugal, wo er und sein Schiff derzeit neben der GALEB gestrandet sind, brachte er beispielsweise folgendes Kleinod zu Gehör, das der Welt nicht vorenthalten werden darf:

In Brasilien


Bei einer Störung in Brasilien

Blieb ich kurz hängen in ihren Familien

Die Schwester hatte schon zwei Gören

Die Mutter war stets am Handy zu hören

Die Nichten waren auch nicht zu jung zum Zum

Aber ich war viel zu dumm


Verlor mein Herz an Jaqueline

Das schob mich auf die schiefe Schiene

Von ihren Liebreiz und der Leidenschaft

War mein Verstand hinweg gerafft

Und weil Brasiliens Armut groß

War ich für Jaquelin das große Los


Wenn die Familien nur nicht so viele Leute hätten

Soll ich denn ganz Brasilien retten?

Und die Moral von der Geschicht:

Leinen los – auf ein neues Gedicht.

(Rudi Arp, 2004, Salvador do Bahia – NIEJE LEEV)

Heute habe ich mit Rudi telefoniert und lauter gute Nachrichten erhalten:

  • Rudi geht es prima,
  • sein Boot ist schon fast im Wasser
  • auch an unserer GALEB geht endlich was voran.

Allen treuen Besuchern unsere Seite wünschen wir frohe Osterfeiertage!

(Wolfgang)

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Neues Rufzeichen DM2WM

Nach langwierigen Querelen mit der Bundesdeutschen Agenturokratie habe ich nunmehr die Möglichkeit auch in DL (=Deutschland) legal durch die Amateurfunkbänder zu geistern und zwar mit dem A-Klasse Callsign: DM2WM
Wenn ich ab Pfingsten wieder auf der GALEB sein werde, kommen vielleicht haufenweise „Mikes“ über den Äther.
„Delta Mike to Whisky Mike Mike Mike“ – na, bevor ich des fortgegesetzteten Stotterns bezichtigt werde sollte ich vielleicht besser weiterhin mein US-Call AF6IO/MM benutzen, das es in der Funkwelt ja schon zu einer bescheidenen Bekanntheit gebracht hat…

Damit bei diesem grausligen Winterwetter in Deutschland unsere Erinnerungen warm gehalten werden noch ein hübsches Bild aus der Karibik: Anse La Raye auf St. Lucia

73 de Wolfgang

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Sensationsmeldung!

Unser bordeigenes Funkmodem hat sich über die ganze Reise und besonders in schweren Zeiten sehr bewährt. Das ist auch dem Hersteller SCS zu Ohren gekommen. Auf seiner Seite wurde ein schöner Artikel über uns veröffentlicht.

Hier also der Artikel in voller Länge und in Farbe: [Link anklicken]

GALEB bald wieder mit Mast

Im Übrigen war die BOOT in Düsseldorf auch in diesem Jahr überaus spannend, aber zu schnell vorbei – ich werde mich bei der Messeleitung dafür einsetzen, dass sie zumindest in Halle 11 die Zeit etwas langsamer laufen lassen… (wenigstens für die Besucher)

(Wolfgang)

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